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16. Oktober 2009 5 16 /10 /Oktober /2009 19:32

Nun fehlte dem aufgehenden Star noch ein Partner, um seine künstlerische Wertigkeit zu unterstreichen. Als Duo wollte Dietmar seine Zielgruppe, die junge Weiblichkeit, derart beeindrucken, dass er eine entsprechende Suchanzeige schaltete. Nachdem er mehr als einhundert Bewerber begutachtet hatte, fiel seine Wahl auf Peter Pusch. Neben der extrem hohen Stimme (es gab da gewisse musikalische Vorbilder) beeindruckte Dietmar Kegeln eine vergoldete Kette mit riesigen Lettern, die Peter um den Hals trug: HIWI.

Kaum präsentierte Produzent, Komponist, Sänger und Instrumentalist Dietmar der geladenen Presse seinen Neuzugang, wurden Mutmaßungen geäußert, was sich wohl hinter den vier Buchstaben des Kettenträgers verbarg. Die Kunst des Marketings jedoch besteht darin, eben solche Geheimnisse nicht preiszugeben. Erst viele Jahre und fünfzehn Megaseller später lüftete Dietmar Kegeln in seiner Autobiographie „Ich, der Dietmar“ das gut gehütete Geheimnis: „Von Peter habe ich damals erfahren, HIWI stände für Hilde Wilde. Das war seine Lieblingskindergärtnerin und Vertraute. Der Peter, der hat gesagt, die Hilde hatte schon damals vollstes Verständnis für seine Vorlieben für Schminke und so. Der Peter, der hat nämlich Rouge und Lidschatten aufgetragen. Ehrlich, da war euer Dietmar recht geschockt damals. Und da ist euer Dietmar dann sofort zu seiner Mama gegangen und hat gefragt: Mama, bin ich anders?“

Nach diesem Exkurs zurück zum musikhistorischen Fortgang. Das Duo war gegründet und nun suchte man für Kegeln-Projekt einen einprägsamen Namen. Wenige Tage später diktierte der Chef persönlich seine Ausgeburt an Fantasie in die Notizblöcke der anwesenden Journalisten: „Wir sind ab heute „Sweet Putrefaction“ (süße Verwesung). Zuerst sollte der Name „Sweet Satisfaction“ (süße Befriedigung) lauten, aber Mama meinte, das wäre zu gewagt.“

Die Woche darauf präsentierte das Tandem seinen ersten Hit: „You my Hi, you my soul!“ Der Drei-Akkorde-Song, auch in der Folgezeit begann man mit einem Cmoll-Akkord im Barre gegriffen, verdeutlichte die markante Ausdrucksweise und musikalische Größe: Strophe-Strophe-eunuchenartiges Anheben der Stimme und Refrain: You my Hi, you my soul!“

Schwupps! Der Song schoss kometenartig in den Hitparaden nach oben und jede Diskothek und Boutique ließ das Lied aus den Boxen donnern.

In Anlehnung an eine alte Fußballweisheit –never change a winning team- blieb Dietmar seinem musikalischen Erfolgskonzept treu. „Hi-Ho´s cadilac” hatte gewisse Ähnlichkeiten mit dem ersten Hit, aber die Plattenumsätze sprachen eine deutliche Sprache.

Nach dem achten Lied, das sich nicht wesentlich von den „Hi-Ha-Ho“-Vorläufern unterschied, schrieb ein neidischer Musikkritiker, denn deutsche Journalisten scheinen nur glücklich zu sein, wenn sie etwas madig machen können:

„Die Kreativität von Sweet Putrefaction ist nicht wirklich tot – sie riecht nur merkwürdig.“

Dies alles focht unseres ehemaligen Kegelchen nicht an. Was ihn nur massiv störte, war die Tatsache, dass sein Lakai Peter Pusch zur Hauptattraktion bei den weiblichen Fans avancierte.

Es kriselte zwischen den beiden und erste Gerüchte über eine bevorstehende Trennung tauchten unvermittelt auf. Dietmar setzte ein Zeichen. Er suchte –anonym versteht sich- nach einer Gefährtin, die folgende Bedingungen erfüllen sollte: „Du musst Superklasse aussehen, dein Brustumfang auf jeden Fall höher als dein IQ sein und du musst extrem gut kochen können (am besten Hausmannskost) und wenn du meiner Mama gefällst, kann dich der Dietmar ganz groß rausbringen. Schlagfertig zu sein ist nicht nötig, das bin ich.“


So trat die Musik immer weiter in den Hintergrund, vielmehr berichteten die Gazetten von Dietmars diversen Begleiterinnen.

Trotz seiner immensen Einkünfte war Dietmar jedoch immer auf dem Teppich geblieben, und wehe, so ein Luder kochte zu exquisit! Es folgte der mediengerechte Rauswurf!


 

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16. Oktober 2009 5 16 /10 /Oktober /2009 19:30
 Bildlich gesprochen bezeichnet man Menschen, die eine gewisse Popularität erreicht haben, was als wertneutral aufzufassen ist, als Stars – zu gut deutsch – Sterne.

Sie blinken und funkeln, doch eine alte Weisheit sagt: Je höher man steigt, desto tiefer fällt man. In bezug auf die Sterne bedeutet dies, stürzen sie vom Firmament, zerbersten sie und es bleibt nur noch Sternenstaub übrig.

Einer, der ganz weit oben geleuchtet hatte, verlor nach und nach an Licht und Glanz. Dieser Stern wurde als Mensch mit dem glorreichen Namen Dietmar Kegeln versehen und seinen Aufstieg und Fall gilt es hier darzustellen.

Dietmar wurde sieben Jahre nach Kriegsende geboren und wuchs mit seinen Eltern in einer behelfsmäßigen Zwei-Zimmer-Wohnung auf. Vater und Mutter Kegeln hatten mit viel Glück die Bombenangriffe und Frontschlachten überlebt und fanden gerade deshalb eine irrsinnige Lebensfreude. Auch nach der Geburt ihres Wunschsohnes tauschten sie regelmäßig und äußerst intensiv Zärtlichkeiten aus, waren aber wegen der beengten Wohnverhältnisse darauf bedacht, dies recht geräuschlos auszuführen. Tatsächlich vernahm Klein-Dietmar (Kosename: das Kegelchen) kaum verdächtige Geräusche, denn nur selten wachte er auf.

Seine vorausschauende und weise Mutter las ihm nämlich jeden Abend eine sehr lange Gute-Nacht-Geschichte vor. Dabei stellte sie fest, dass der Junge vor den versteckten Grausamkeiten in den Märchen der Brüder Grimm erschrak und wählte daher Sagen aus der griechischen und römischen Mythologie. Herkules galt als der erste Favorit von Klein-Dietmar, doch zu seiner Lieblingsgeschichte wählte er Narziss, der erst im Laufe der Zeit von Ödipus vom ersten Rang verdrängt wurde.

Im zarten Alter von fünf Jahren wachte Dietmar dennoch eines nachts auf und vernahm ein leises „Hi-Ha-Ho“ aus dem elterlichen Schlafgemach, das tagsüber die gute Stube darstellte.

Dies war die Grundlage für seinen späteren Erfolg.

Aus dem dezenten Liebesdreiklang formte sein formidables Gehirn einen akustischen Kleinod. Ja, Dietmar Kegeln war der geborene Musiker und es drängte ihn auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Anfangs fungierte er als Saitenspieler in einer Schülerband, die die Rocksongs ihrer Idole nachspielten, dann wechselte er in das Lager des deutschen Kulturguts, des Schlagers und trug so begabt seine Herz-Schmerz-Lieder vor, bis er begriff, er war für höhere Aufgaben bestimmt. So saß er eines Tages vor dem Stadtteich und während andere Altersgenossen Enten fütterten, sprach er zu seinem Spiegelbild auf der Wasseroberfläche: „Dietmar, mache es!“

Mutter Kegeln unterstütze ihren Sohn in jeder Lage und kochte sie für ihn sein Lieblingsessen, förderte dies seine Inspiration. Seine bevorzugte Speise war Eintopf, insbesondere mochte er das „Steinhuder Allerlei“.

An manchen Tagen wurde Dietmar während der Nahrungsaufnahme von der Muse geküsst. Erbsen, Bohnen, Linsen und Möhren verwandelten sich in Notenschlüssel, akkurate Tonfolgen und traumhafte Akkorde. Eine eher zufällige Berührung des Löffels mit dem Tellerrand erweckte Melodien zum Leben und Dietmar begann, wofür er geboren worden war – zu komponieren.

Während der Deutsche Schlager das Jammertal durchschritt und die ehemaligen Sangesgrößen für wenig Geld auf Dorffesten ihre Kunst fast schon prostituierten, deutete das Kegelchen die Zeichen der Zeit: englischsprachliche Texte, untermalt von seinen kongenialen Kompositionen sollten die Trendwende bringen. In dieser Phase erinnerte er sich die frühkindlichen Dreiklanges „Hi-Ha-Ho“ und produzierte von Stund an Lied um Lied.


 

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16. Oktober 2009 5 16 /10 /Oktober /2009 07:11
V O R G E S T E L L T

aus dem "Rote Predigt"-Blog der Fortsetzungsroman "Kori ado Ko"(6) von
Slov ant Gali

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von 
 Slov ant Gali  Rückbau

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aus dem Worträumeblog das Gedicht
von  Slov ant Gali Hanoier Traum
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15. Oktober 2009 4 15 /10 /Oktober /2009 21:35

Er schien auf eine Bestätigung von uns zu warten. Doch der Mann, den er als unseren Leiter erlebt hatte, Ernst nämlich, war verschwunden. Trotz seiner Masse offenbar ohne, dass irgend jemand bemerkt hatte, wann. Die Sache wurde unheimlich. Plötzlich konnte sich nämlich niemand mehr daran erinnern, dass er überhaupt mit uns im Zentralraum gewesen war. Ich drängte zum Schichtleiter.

„Vielleicht habt ihr etwas übersehen. Wenn wir noch einmal von vorne ..."

„Das hätten wir jetzt sowieso getan. Es ist mir ja alles so peinlich. Wenn ich nur eine Idee hätte, was wir noch tun könnten ..."

Die Idee brauchte er nicht mehr. In der Haupttür stand Ernst. Er hielt Maria in seinen Pranken.

„Chefin?"

Dabei schwankte er ein wenig angetrunken wirkend auf mich zu.

„Ich hab da eine Frage zur Geschäftsordnung. Nämlich, ob ich in unserem Quartier die Patenschaft über meine Rieke übernehmen kann. Sie ist einverstanden. Ich schnarche auch nicht."

Er sah mich wieder mit seinem schrecklichen Bitte-bitte-Hundeblick an.

„Was meinst du mit Patenschaft? Willst du uns nicht verraten, wo du sie gefunden hast?"

„Aber nur, wenn ihr uns versprecht, dass ihr danach nicht laut werdet!"

„Versprochen!"

Ernst sah mich an, als hätte er Knallfrösche in meinen Taschen versteckt. Gleich würden sie explodieren.

„Also am Ausgang des Werkgeländes ist eine Poliklinik. Rieke wollte zu einem Höhlenforscher. Sie hatte ... also eigentlich, sie hatte keine ... Jedenfalls hat der ihr bestätigt, was wir, also Maria und ich, nicht zu hoffen gewagt haben. Wenn die Zeit ran ist, dann sind wir beide zu dritt, also wir alle zusammen fünfzehn. Tut uns Leid, wir dachten, sie wäre rechtzeitig unbemerkt wieder zurück."

Ein Augenblick herrschte grüblerische Stille. Ich brauchte einen Moment, um zu erfassen, dass hier jemand eine eigentlich unmögliche Schwangerschaft durch die Jahrhunderte geschleppt hatte. Nicht nur ich. Denn wir brachen unser Versprechen. Wir brüllten wie wahnsinnig. Ich wagte meine Ängste nicht unter die Freude zu mischen. Dieses winzige Wesen hatte drei Transformationen seiner Mutter mitgemacht. Konnte es das überhaupt überstanden haben? Oder lag die Zeit der Probleme hinter uns?

 

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15. Oktober 2009 4 15 /10 /Oktober /2009 08:57
Der Regen hat sich längst verzogen, aber noch immer ist die Scheibe von Hunderten feiner Tröpfchen bedeckt. Mein Blick folgt einem einzelnen, etwas dickeren Tropfen auf seiner Bahn, bis er nicht mehr zu sehen ist.

Da – wieder haben sich zwei winzige Punkte gefunden und zu einem größeren zusammengeschlossen. Gemeinsam bahnen sie sich ihren weiteren Weg – weil sie jetzt etwas gewichtiger sind, schneller als die anderen, von denen die meisten ohnehin wie festgeklebt unbeweglich an ihrem Platz verharren.

Irgendeine geheimnisvolle Kraft in ihnen aber scheint das größere Tröpfchen anzuziehen.
Immer mehr und mehr der kleinen werden von dem großen vereinnahmt, immer schneller und schneller wächst dieser zu einem riesigen Tropfen heran und immer schneller und schneller und – wie mir scheint – rücksichtsloser bahnt er sich den Weg durch seine Kameraden.

Irgendwie erinnert er mich an dich.
Und das erschreckt mich.

Immer schneller und schneller hast auch du immer mehr und mehr, immer rücksichtsloser andere vereinnahmt, bist du durch sie gewachsen – auf deinem Weg nach oben.

Nachdenklich zeichne ich mit dem Finger die Spur des Regentropfens nach.
Er ist jetzt an seinem Ende angekommen – ganz unten.
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15. Oktober 2009 4 15 /10 /Oktober /2009 06:07
V O R G E S T E L L T

aus dem "Rote Predigt"-Blog der Fortsetzungsroman "Kori ado Ko"(5) von
Slov ant Gali

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von 
 Slov ant Gali  narblos

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von  Slov ant Gali terra cognita?
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14. Oktober 2009 3 14 /10 /Oktober /2009 21:00

Von der eigentlichen Produktion sah ich kaum etwas. Auf der einen Seite floss eine schwarze teerige Masse in die Apparaturen hinein, Schautafeln stellten dar, wie sie phasenweise umgewandelt wurden, und bevor ein Mensch direkt zugreifen konnte, kamen jene verpackten Räucherschinken heraus, die wir als Andenken an diesen Ausflug geschenkt bekamen. Ohne Ernst hätte ich nicht so früh gewusst, dass das Zeug genauso köstlich rocht und schmeckte wie es aussah. Natürlich hatte der aus seinen Taschen ein Messer hervorgeholt und die Verpackung aufgeschnitten.

Bis zu der großen Fressorgie war das eigentlich das einzig Erwähnenswerte, genauer bis zu jenem Punkt der Verkostung, bei dem Hannes mit voll gestopftem Mund fragte:

„Wo ist eigentlich Maria?"

Tatsächlich war sie verschwunden. Keiner hatte sie nach ihrer Gähn- oder Übelkeitsattacke bemerkt – also seit etwa eineinhalb Stunden. Die gewaltigen Produktionsanlagen hatten unsere Aufmerksamkeit wohl doch gefangen genommen, jedenfalls mehr als unser Begleiter.

Es wurde Werksalarm gegeben. Wir sollten uns in den Zentralraum setzen. Und still staunen. Alle Arbeiter sammelten sich in der Cafeteria. Jetzt erst wurde mir die sonst allgegenwärtige Geräuschkulisse bewusst. Die ganze Zeit über hatte uns ein leises Raunen begleitet. In der Nähe der Fließstraße hatte es ein wenig zugenommen, aber es war immer und überall da gewesen. Nun hatte man die Apparatur abgestellt und plötzlich herrschte Leichenstille.

Paps redete halblaut.

„Mal sehen, ob sich unsere vielen Übungen im Ernstfall bewähren. Jeder bekommt jetzt einen Antipieper. Damit suchen wir an Orten wie hier nach Menschen, wo es so viele ablenkende Strahlen gibt. Seine Sensoren haben eine sehr kurze Reichweite. Im Umkreis von maximal 20 Metern erkennt er einen lebenden Menschen, von dem kein solcher Sensorstrahl ausgeht. Den piept er dann an, und wir haben unsere Maria wieder. Im Märchenwald würden wir Peilgeräte benutzen, weil jeder Vermisste normalerweise einen Sender bei sich trägt. Dort weiß er um die Gefahr und will gefunden werden. Das macht die Suche einfacher."

Über eine riesige Tafel breiteten sich gerade Striche aus. Sie kreuzten sich und vor unseren Augen wurden daraus zusammenhängende Felder. Von Minute zu Minute mehr. Schließlich leuchtete fast die ganze Tafel. Paps schwieg. Mir war bewusst, was das bedeutete. Als es überhaupt kein unbeleuchtetes Feld mehr auf der Tafel gab, trat der Ingenieur, der uns geführt hatte, auf uns zu.

„Eure Maria ist nicht auf dem Werksgelände. Das tut mir leid. Wir haben die Polizei benachrichtigt. Draußen macht die die Sensorfahndungen."

 

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14. Oktober 2009 3 14 /10 /Oktober /2009 20:58

Ein Mann mit Bürstenhaarschnitt, dessen Gesicht von einer runden Brille beherrscht wurde, erzählte mit ständig leicht erhobener Stimme.

„ ... Wir wollten schließlich alle Menschen auf der ganzen Erde satt bekommen. Und nebenbei sollte jeder sein Stück Natur zur Erholung haben. Ihr kennt ja den Märchenwald. Wolltet ihr da Getreidefelder erleben? Wir haben auch die genetischen Eigenschaften von Nutztieren und –pflanzen verbessert: Trotzdem haben sich synthetische Produkte mehr bewährt. Sie veränderten den Kreislauf der Natur am wenigsten. Wie lange wir noch Erdöl aus der Erde holen können, das lässt sich ausrechnen. Aber welche Nebenwirkung genetische Veränderungen in den Pflanzen und Tieren hervorrufen, das merken wir oft wirklich erst zu spät. Auch geschlossene Nahrungskreisläufe haben wir gestaltet – mit unterschiedlichem Erfolg - aber das kennt ihr sicher."

Schade, dass Nuk schon zu groß dafür war – ich hätte sie jetzt liebend gern auf meine Schulter gesetzt. Maria hatte sich die Hand vor den Mund gehalten und war rücklings aus der Halle geflüchtet.

„Wenigstens sind schon frühere Generationen auf die Idee gekommen, welche Verschwendung es ist, Erdöl einfach zu verbrennen. Welch herrliches Märchen ist dagegen seine Verwandlung in Fleisch, Wurst, Käse und Brot!"

Ich sah mich lebhaft Ölschnitten essen. reicht es nicht, Tierfutter daraus zu machen?

„Wir stellen unsere Nahrung nach allen möglichen Verfahren her. Manche Produkte kommen tatsächlich aus fern von Menschenmassen arbeitenden Bauernhöfen. Dort geht es ähnlich zu wie vor 500 Jahren, nur bewusst gesünder. Neben den Erzeugnissen, die vollkommen chemisch synthetisiert werden, gibt es natürlich Mischprodukte wie zu eurer Zeit wahrscheinlich auch. Die kommen am häufigsten vor. Chemische Dünger und Tierfutter sollten wir nicht vergessen. Aber ihr wollt ja bestimmt etwas Handfestes von eurem Besuch haben. Selbstverständlich haben wir zum Abschluss des Rundganges eine große Verkostungstafel für euch zusammengestellt. Da dürft ihr raten, welche Speise wie produziert worden ist, und beurteilen, welche euch am besten schmeckt. Ich verrate es euch vorher: Die künstlichen Produkte sind gleichmäßiger und wohlschmeckender. Aber wir können nicht alle Tage nur solche feinen Sachen essen."

Mama hatte es uns erklärt. Die Anrede Sie war den Menschen hier nur aus Geschichtsbüchern bekannt. Als sie das erklärt hatte, fragte ich, ob das so ähnlich sei wie bei uns, als früher Seine Majestät mit Er angeredet wurde, aber das verstand sie nicht, weil das in ihren Büchern nicht vorkam. Verlegen hatte sie nur überlegt „Vielleicht? Kann sein."

 

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14. Oktober 2009 3 14 /10 /Oktober /2009 18:53
Krähenwetter
Nebelgekreisch
Plötzlicher Regen
Tropfende Bäume
Dieses Graue
Im Grünen
Obdachlos nun mein Herz
Stumm die Zunge
Im Blindsein
Verborgen das Glück
Träume mit eigenen
Gesichtern
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14. Oktober 2009 3 14 /10 /Oktober /2009 08:39
V O R G E S T E L L T

aus dem "Rote Predigt"-Blog der Fortsetzungsroman "Kori ado Ko"(4) von
Slov ant Gali

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von 
 Ursula Gressmann  Tagtraum

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von  Slov ant Gali Herbstelegie eines Tattergreises
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