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4. Oktober 2009 7 04 /10 /Oktober /2009 09:14
V O R G E S T E L L T

die Erzählung "Der große Mann"(2) von
Bruce Armat

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von 
 Slov ant Gali  Der Star

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von  Slov ant Gali Arrival (1)
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3. Oktober 2009 6 03 /10 /Oktober /2009 06:58
V O R G E S T E L L T

die Erzählung "Der große Mann"(1) von
Bruce Armat

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von 
 Slov ant Gali  im gang

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von  Slov ant Gali Herbstgedicht - geschrieben von und im Eichendorf nach dem siebten Grog
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2. Oktober 2009 5 02 /10 /Oktober /2009 15:41

Ich setzte mich durch. Von draußen kämpften wir nun gegen die Schildkrötenplage an. Im Laufe des folgenden Kampfes fiel zwar auch Leonie der letzten Fetzen vom Körper, aber das Labor war zurück erobert.

Dreh bloß die Dusche auf! Mich juckt und krabbelt es überall“, rief Jule Leo zu. „Meinst du, uns nicht?“ antwortete die.

Bei mir konnte das Jucken eigentlich nur Einbildung sein. Mich hatten die kleinen Krabbler nicht angerührt. Hanna und Nanette, Sonjas Klonies, hatten wenigstens noch Unterwäsche zum Ausziehen. Die anderen konnten gleich ihren Tanz unter dem lauwarmen Regen der Gartendusche beginnen.

Wo nur die Alten stecken?“ wunderte ich mich. „Ihr habt doch vorhin gequiekt wie abgestochne Schweine!“

Die sind wohl ins Dorf gefahren. Ich hab jedenfalls keinen gesehen“, sagte Leonie. „Die vertrauen uns eben.“

Die Deckel der beiden Eimer waren geschlossen. Von den Minischildkröten waren keine mehr zu sehen. Ich zweifelte aber nicht daran, dass viele von ihnen in den Garten entwischt waren. Auch im Labor hatten sich bestimmt Ausreißer in Ritzen und Ecken verborgen. „… Die nehmen wir uns noch vor.“ Ich schüttelte ein paar Tropfen ab.

Im Haus zogen wir uns frisch an. Welch Glück, dass wir dabei keinem begegneten.

Die haben alles aufgefressen, was aus Silit war“, flüsterte Jule mir zu. Ich nickte. „Das wird wohl kein Zufall sein. Wir sehn uns das gleich an. Fliegen können sie ja nicht und hüpfen auch nicht.“ Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Das hatten die anderen davon, dass sie der neuesten Mode hinterherliefen.

Als wir zum Labor zurückkamen, fiel uns neben der Tür ein frisches Mäuseloch auf. Ich spähte durch eines der Fenster. Drinnen sah alles aus wie vorher. Nein. Die beiden Eimer waren umgekippt. Und wirklich: Die Schildkröten waren weg.

Müssen wir das jetzt alles erzählen?“ fragte Leonie.

Besser nicht. Das bringt nur Ärger“, beruhigte ich sie. „Außerdem … was ist denn schon passiert?“

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2. Oktober 2009 5 02 /10 /Oktober /2009 15:39
 

Zauberlehrlinge

Die Klonies hatten wie immer Tropfen und Kristalle gefüttert, die Seifenblasen waren verschwunden, das blaue Leuchten des Kristalls hielt diesmal aber länger an als sonst. Es vergingen mehr als zwei Minuten, da färbte sich der Kristall türkis anstatt zu verblassen. Langsam schwoll er an.

Wie schwanger“, rief Jule mit kaum gedämpfter Stimme. Alle starrten wie gebannt auf dieses merkwürdige Etwas. Diesmal hätte uns unser Alarmsystem wohl kaum gerettet. Nach neun Minuten – so behauptete Jule später – war der Kristallbauch ungefähr auf die Größe eines menschlichen Neunmonatsbauches angeschwollen. Man sah noch die Kanten des ursprünglichen Kristalls.

Sina rief: „Habt ihr das auch gehört? Es hat Plobb gemacht.“ Bevor ihr jemand antworten konnte, schnellte ein erster kleiner Punkt aus der gespannten Bauchdecke hervor. Die nächsten folgten in immer kürzeren Abständen. Während die Haut schlaff wurde, landeten Tausende solcher beweglichen Punkte um uns herum.

Eine Lupe! Wo ist eine Lupe?“ Leonie reagierte als erste.

Glücklicherweise erinnerte sich Jule. Zuvor hatte noch niemand eine Lupe benutzt. Schließlich besaßen wir ein mittelgroßes Mikroskop.

In den folgenden zwei Minuten drängelten die vier Klonies Julia und mich immer wieder zur Seite. Leonie hatte die Lupe als erste ordentlich über mehrere Punkte gehalten. Begeistert brüllte sie: „Sind die aber niedlich!“

Sina rief: „Lass mich auch mal! …Tatsächlich! Ganz kleine Schildkröten!“

Die Körper waren wenig mehr als einen Millimeter groß, wie abgeplattete Halbkugeln mit kaum erkennbaren, sich träge bewegenden Beinchen daran.

Endlich hatte ich mich gefasst. „Wir müssen sie einfangen! Aber wie?“ Panisch sahen wir uns im Raum um. Pipetten, ja, die fanden wir. Nur keine verschließbaren Behälter, Bottiche, Gläser oder Kisten. Womit sollten wir denn diese Mikroschildkröten einsammeln? „Die fegen wir einfach zusammen.“

Kaum hatte ich das gesagt, rief Leo „Ich hol schon!“ und draußen war sie. Wir anderen standen hilflos herum. Die winzigen Wesen hatten sich im ganzen Labor ausgebreitet.

Iiih! Was ist denn das?“ Entgeistert starrte Jule auf ihre Füße. Dort zerfielen gerade ihre Schuhe in ein weißes Mehl. Hanna hatte sich an einen der Labortische angelehnt. Von dem schnellte sie wie durch ein Katapult abgefeuert zurück in den Raum. Allerdings war sie plötzlich nur noch mit Leinen-T-Shirt und Slip bekleidet. Die Vorderseite ihres Rocks fiel als Fetzen auf den Boden und löste sich dort auch auf. Von allen Seiten fielen die krabbelnden Punkte über unsere Kleidung her – oder nein: über meine nicht. Jule und Sina standen schon splitternackt da. Sie schrieen und quietschten, schlugen um sich, versuchten, die allgegenwärtigen Punkte von ihren Körpern abzuschütteln. Als ob sie Hunderte von Flöhen am Beißen hindern wollten. Durch die wilden Bewegungen behinderten sie sich eher gegenseitig. Das Einfachste wäre doch gewesen, nach draußen zu flüchten. Ich stand immer noch vollständig bekleidet da. Rief: „Nun reißt euch doch endlich zusammen!“

Zumindest für eine Sekunde unterbrachen die anderen ihre Hampelei. Das reichte mir. Ich riss die Tür auf. Gerade als die anderen aus dem Labor stürmen wollten, kam Leonie mit einem Handfeger, einer Schippe und zwei großen Wassereimern mit Deckel.

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2. Oktober 2009 5 02 /10 /Oktober /2009 15:30
 Grün

Die Hoffnung

Ich bin da

Was wäre ohne mich

Dasein.

 

 

Notwendigkeit des Seins

Alltag holt dich ein

 

Dies ist nur Sein

Doch nicht Leben

 

Freude ist sein

Lachendes Herz

 

Liebe ist sein

Doch auch Schmerz

 

Also was ist Sein

Nun doch Leben

 

 

Ist Notwendigkeit ein Zwang?

Also ein innerer Drang.

Oder von außen gefördert, erwartet?

Nun gesellschaftlich entartet.

Vielleicht einfach ein Urinstinkt?

 

 

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2. Oktober 2009 5 02 /10 /Oktober /2009 07:01
V O R G E S T E L L T

die Erzählung "Wurzeln"(6) von
Slov ant Gali

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von 
 Ursula Gressmann  Abschied vom Sommer

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von  Slov ant Gali Gnadenlose Rechnung
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1. Oktober 2009 4 01 /10 /Oktober /2009 07:44
V O R G E S T E L L T

die Erzählung "Wurzeln"(5) von
Slov ant Gali

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von 
 Ursula Gressmann  Spätsommer

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aus dem Lyrikblog das Gedicht
von  Slov ant Gali Was tun
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30. September 2009 3 30 /09 /September /2009 15:21

Jule, ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Wenn ich wenigstens nicht dieses blöde Gespräch belauscht hätte! Laufend male ich mir aus, dass die Kristalle ihre Geschöpfe zurückholen. Meine Schwestern, diese Klonies. Und ich wäre schuld. Ich hätte die Katastrophe nicht nur nicht verhindert, ich hätte sie sogar gefördert. Aber was weiß ich schon von den Fremden? Vielleicht geht es den Klonies dort besser als hier?“

Jule sah mich unsicher an. „So. Ich soll dir also helfen? Ich kann dir höchstens sagen, was du mir gesagt hättest: Es ist doch noch nichts passiert. Und verhindern können wir sowieso nichts. Wir wissen ja nicht, woher was kommt.…“

Mann, Jule, wenn ich dich nicht hätte…“

 

Für ein paar Tage sprachen wir nicht mehr davon. Der Kristall wuchs so unmerklich, dass ich wehmütig an das riesige Exemplar in der Wüste dachte. Ich fühlte aber seine anregende Wirkung. So wagte ich auf der Bank neben dem Gartenhäuschen, allein mit Jens, einen Vorstoß. Allerdings hatte ich dabei das Gefühl, als drängte mich irgendetwas Fremdes zum Reden.

Jens, Sina und Leo sind doch kleine Wunder. Mitunter stell ich mir vor, die beiden sind gar keine richtigen Menschen, sondern irgendwelche Konstruktionen unserer außerirdischen Freunde, wie die sich ideale Menschen vorstellen.“ Ich sah auf meine Zehen. Die bogen sich wie von selbst aus den Latschen heraus nach oben. Die linke Gesichtshälfte brannte wie mit Brennnesseln eingerieben. Ich spürte Jens´ Blick. Er sagte aber nichts.

Sie sind also nichtirdische Wesen und auch wieder nicht. Da mal ich mir manchmal aus, die Fremden holen sie sich zurück. Und auch wieder nicht. Was solls auch? Sollte die Angst berechtigt sein, dann würden sie uns in eine neue Welt verlassen. Ihr wärt dann sozusagen ihre Pflegeeltern gewesen. Normale Kinder verlassen ihre Eltern doch auch. Eigentlich wären sie sogar zu beneiden. Sie hatten liebe Pflegeeltern und kriegten sogar noch ihre eigentlichen Eltern zurück. Mein Vater ist mir jetzt schon so fremd, als lebte er in einer fernen Galaxis. Also was bringen die ständigen Zweifel? Die Fremden sind mächtig. Wenn sie wollen, dann werden sie sich gegen uns durchsetzen. Aber das ist doch eine Frage, auf die erst der Kontakt mit ihnen eine Antwort gibt. Wär ja wohl echt egoistisch, den deshalb verhindern zu wollen. Denn vielleicht kommt was total anderes dabei raus. Vielleicht wollen die Kleinen dann gar nicht weg. Die sind doch hier zu Hause. Sollen doch ihre leiblichen Eltern sie besuchen kommen, wenn sie wollen…“

Ich war lauter geworden. Irgendwie wusste ich nicht mehr, ob ich nun nur zu Jens redete, ihm eine Frage zu beantworten versuchte, die er mir sicher nie stellen würde, oder ob ich nach Rechtfertigung suchte. Besänftigend legte Jens mir den Arm auf die Schultern. Ich lehnte mich an ihn. Fragend sah ich ihm ins Gesicht. Da zog er verlegen seinen Arm zurück.

Wenigstens hab ich so Schwestern bekommen, um die ich mich kümmern kann.“ Jens spürte, dass das nicht das war, was ich eigentlich hatte sagen wollen. „In der Kalahari hab ich mich ähnlich gefühlt – da ist was zwischen uns … Die Kristalle wirken echt stark. Ohne sie gäbe es solche Harmonie wohl kaum länger als einen Nachmittag. Ich werd sie vermissen.“

Zugegeben. Aus meinem Mund klang das Wort Harmonie irgendwie befremdlich. Jens schwieg noch immer. Ich verabschiedete mich mit einem angedeuteten Winken auf mein Zimmer.

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30. September 2009 3 30 /09 /September /2009 15:20

Insgesamt hatte sich auch Jule in der Schule verbessert. Sogar ich. Wir richteten uns in einer Bodenkammer bei Marders ein. Dort fühlten wir uns zufrieden und ausgeglichen wie damals in der Oase.

Janine, Jens und Sonja gingen uns auf den Leim. Wie zuvor abgesprochen schlichen sie sich abwechselnd zum Gartenhaus. Sie bekamen was Starkes zu sehen: Wir beiden Großen beaufsichtigten die vier jüngeren Mädchen bei irgendwelchen Aufgaben. Es ging alles sehr leise zu. Alle lernten begeistert. Da bemühten sich die Erwachsenen, sich möglichst geräuschlos zum Haus zurückzuziehen. Sie kamen noch einige Male und abwechselnd. Mitunter konnte ich mir kaum das Lachen verkneifen, wenn ich mir vorstellte, wie unsere filmreife Nachhilfeschule wirken mochte. Eigentlich unglaubwürdig überzogen. Trotzdem zweifelte niemand. Wie drückte Sonja es aus: „Also wisst ihr, ich bin bestimmt nicht beruhigt. Aber solange der unnormale Zustand unserer Kinder sich nur so auswirkt, kann ich damit leben.“ Das, was sie aus der Schule hörte, passte zu dem gerade Gesehenen. Weshalb hätte sie misstrauisch werden sollen?

Was sie alle nicht bemerkt hatten, waren die Lichtschranken. Für einen Ahnungslosen war es unmöglich, nicht irgendwo das gut versteckte Alarmsystem auszulösen. So blieb immer genug Zeit, um die gewünschte Lernidylle zu schaffen. Die wissenschaftliche Arbeit, mit der wir uns in Wirklichkeit beschäftigten, war den Klonies ja ausdrücklich verboten.

Sina hatte so lange gebettelt, mit der komischen Schippe einen der Kristalle füttern zu dürfen, bis ich es ihr erlaubt hatte. War das aufregend! Als ob sie Piranhas einem Riesenmonster zum Fraß vorwarf. Auch Leonie konnte nicht genug von diesem Spektakel bekommen – vor allem, da sie mit dem Gefährlichsten hantierten, was es auf der Erde gab. Das hatte ich ihnen eigentlich zur Abschreckung erklärt, aber erreicht hatte ich das Gegenteil. Wenn sie eine Silitkelle mit Sikroben über einem der Kristalle ausgoss, blähte der sich kurz wie eine lebende Seifenblase auf; glitzerte dabei regenbogenartig, und es zischte und schäumte, bis alle Tropfen verschwunden waren. Der Kristall leuchtete noch eine knappe halbe Minute intensiv blau. Danach sah er aus wie vorher. Auf so was hätte keines der Klonies mehr verzichtet. Und erst die Sikroben! In den beiden Trögen verschwanden die Hausabfälle nach Zischen und Glitzerformen fast spurlos, ja, wir konnten anschleppen und rein werfen, was immer wir wollten – es wurde verschlungen.

Ich hatte den Klonies erklärt, dass der Kristall sich irgendwann verwandeln würde. Vielleicht hätten sie sonst das Interesse verloren. Schließlich gab es außer der regelmäßigen Fütterung nichts zu sehen. Und die war mehrmals täglich gleich. Höchstens, dass sie ein paar Leckerbissen für die Sikroben heimlich heranschafften. Aber so …

Jens und die anderen im Haus waren überzeugt, dass mich nur Julia bei den Fütterungen unterstützte. Sonst wäre Jens wohl nicht so ruhig in sein neues provisorisches Revier am Rand Berlins gefahren.

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30. September 2009 3 30 /09 /September /2009 15:13

Ich hatte jetzt sowohl Janine als auch Jens und Sonja im Blick. Wenn sie nicht genau auf meinen Busch starrten, konnten sie mich aber nicht bemerken.

Jens, ich habe meine Kinder immer geliebt. Vielleicht obwohl, vielleicht sogar, weil sie aus einer so kurzen Illusion hervorgegangen sind. Seit diesem Treffen damals habe ich sie mitunter angeguckt als ob … als ob sie nicht meine Kinder wären. Aber es sind doch dieselben! Es ist eine Art Masochismus, meine Kinder bei dir noch einmal zu sehen. Was sollte ich dagegen haben, wenn sie sich zu ihren Ebenbildern hingezogen fühlten. Aber jetzt…“ Diesmal zögerte Sonja, weiter zu sprechen. „…jetzt gibt es eine Veränderung. Ihr wisst doch, dass die Mädchen unten ihre Hausaufgaben machen. Sie bringen sie ja immer zur Kontrolle hoch…“

Janine lachte. „Hmm, wie ungerufene Geister platzen sie in unsere Gesprächsrunden und nachher verschwinden sie wieder. Passt auf: Vielleicht stehen sie schon bereit.“ Ich drückte schnell meinen Kopf nach unten. Wahrscheinlich schweifte Janines Blick über ihren geliebten Urwald.

Ich habe mich also bei meinen Kollegen erkundigt, wie sie sich so machen“, fuhr Sonja fort. „Wisst ihr, was ihre Klassenlehrerin gesagt hat? Früher waren die beiden gut bis sehr gut, jetzt sind sie unglaublich. Als hätten sie den Unterrichtsstoff schon gehabt. Sie sollten die siebte Klasse überspringen. Noch schlimmer war ihr Physiklehrer: Manchmal sind mir die beiden unheimlich. Er hat wirklich unheimlich gesagt. Wenn sie nicht gelegentlich weiter ihre Scherze damit trieben, wer von ihnen wer ist, dann würde er sie für Lerncomputer in Menschengestalt halten. Wörtlich! Als Mutter normaler Kinder hätte mich das vielleicht gefreut. Aber so? Die fallen dermaßen aus dem Rahmen, dass es jetzt schon anderen auffällt.“

Wir müssen eben gut auf sie aufpassen. Sie haben doch nichts angestellt…“

Ist das alles, Jens, was du dazu zu sagen hast? Verstehst du denn nicht: Uns werden unsere Kinder immer unheimlicher. Ich habe mitunter richtig Angst vor ihnen. Und dann habe ich wieder Angst um sie. Zum Beispiel, dass diese Kugeln sie als ihr Produkt zurückfordern könnten. Es sind aber meine.“

Ich nahm den Kopf wieder hoch. Janine sah Jens gerade vorwurfsvoll an.

Ich … Also mir ist es doch genauso gegangen. Da habe ich … Also, wenn es euch beruhigt: Es sind ganz normale Menschenkinder, nur zumindest, was Sina und Leo angeht, mit identischer DNA.“

Wie kannst du dir da so sicher sein?“

Na ja, wir haben die Mittel zur DNA-Analyse, und ich hab sie eben machen lassen. Alles im grünen Bereich. Man hat nichts gefunden, was uns beunruhigen müsste.“

Ich erinnerte mich sofort an den Umschlag. Jens hatte ihn so auffällig zu verbergen gesucht, dass ich mir das Nachschnüffeln nicht hatte verkneifen können. Ich wusste, dass er ein wesentliches Detail verschwieg. Das genetische Material der Kinder wies keine Ähnlichkeiten zu seinem oder Janines auf, hatte dort gestanden, sie waren in diesem Sinn beide nicht die Eltern der Zwillinge. Aber Janine hakte nicht nach.

Und was sollen wir jetzt machen?“

Eigentlich können wir nichts tun, ohne noch mehr Schaden anzurichten. Die Kleinen werden bestimmt nicht an die Sikroben herangehen. Ich habe Marie und Julia gebeten, immer darauf zu achten. Das Zeug ist lebensgefährlich. Sie sind groß genug, um das zu begreifen. Sie müssen eben ab und zu unauffällig von Unfällen hören, die es ja wirklich genug gibt. Trotzdem sollten wir sie kontrollieren, ohne dass sie etwas davon mitbekommen.“

Mit dieser Festlegung schienen alle zufrieden. Ich hatte genug gehört.

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