Die Sonne
mit glänzender Schleppe aus
Purpurlust, himmelhoch wandernd,
die ferne, wasserstoffblonde
Königin mit funkelnder Stirn
und glutheißem Temperament.
Den blauen Frosch Erde
beachtet sie nicht,
nicht sein sinnloses Zappeln,
sein hässliches Quaken.
Mag er noch so sehr
die Wasseraugen verdrehen.
Schließlich ist er nicht
Froschkönig, und die goldene Kugel
ist sie selbst.
So dreht sie sich,
unberührt
von Gedankenblasen
über Liebe, Tod, Teufel,
strahlend allein
im Dunkel des Alls
wie in einem
noch nicht beleuchteten Ballsaal.
Spiegelwände, Glaswände
knistern ihre bunte Geheimnisse zu.
Ein unsichtbares Orchester
übt sich in Vollendung.
Mozarts Jupiter-Symphonie
klingt an
und Beethovens Achte.
Darüber die
Nicht mehr hörbaren Oktaven,
darunter das gewichtige Echo
des Urknalls.
(aus Anthologie "Fernes Licht")