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6. Januar 2009 2 06 /01 /Januar /2009 13:50



Die letzten Lichter der Betonstadt erlöschen.

Der Mond spendet mystische Helligkeit

durch ein gigantisches Wolkenmeer.

Hier und da flimmert einzeln ein Stern.

Ich stürze vom Balkon

und falle und falle und stürze und lande

als Wolf in unendlicher Steppe.


Stehe da und starre,

doch nirgends ein Wolf,

kein Rudel zu seh`n.

Suche dem Wind entgegen mir einen Horizont.

Laufe und trabe und trabe und stehe,

Disteln zerzausen mein Fell.

Mohnfelder vor mir – unendlicher Purpur

verlocken narkotischen Schlaf.

Laufe und stehe, verharre und halte

die Nase über Blumen in den Wind.

Mich dürstet nicht nach Beutetier

und schmeckt sein Fleisch

auch noch so zart, ich ließ es

ohnehin vorüber zieh`n.

Der Mond spendet mystische Helligkeit

durch ein gigantisches Wolkenmeer.

Hier und da flimmert einzeln ein Stern.


Ich suche Dich und doch nur Dich,

da draußen, weiß ich, irgendwo

musst Du einsam wie ich steh`n.


Hast Dich von Deinem Rudel abgesetzt,

heulst allein Dein Lied in die Nacht.

Der seichte Wind trägt Deinen Gesang

und Deinen Geruch zu mir.


Warte noch, bin gleich bei Dir,

lass uns gemeinsam heulen,

lecke Dir zärtlich Dein zersaustes Fell,

bis der Mohn sich geöffnet hat

(aus "Mit Blindenhund durchs Liebesland")

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