Wirbelnd toben draußen Stürme,
eisig pfeift der Wind um´s Haus.
Schneeumhüllt der Städte Türme
keiner wagt sich heut´ hinaus.
Ich jedoch geh´ durch den Schnee,
halb erfroren meine Hände,
spüre kaum noch Ohr und Zeh´,
wann hat alles nur ein Ende ?
Endlich habe ich´s geschafft,
mich zu Dir hin durchzuringen.
Körper Eis, Mut erschlafft,
noch mal könnt´ mich keiner zwingen.
Glaub´ mir, die schwere Quälerei
wirst Du bezahlen müssen-
warmer Ofen, heißer Tee ?
Nee.....!
Ricardo Riedlinger
Es war Slovs Idee, in Vorbereitung auf die Buchpremiere am 2.6. im Kulturforum Hellersdorf auch Gedichte vorzustellen, die NICHT in unserem Blindenhund-Buch veröffentlicht sind. Dieses gehört dazu - aus einem formalen Grund: Es ist kein neues. Es ist noch zu DDR-Zeiten entstanden und verdankt seinen "letzten Schliff" dem heute verfehmten wunderbaren Lyriker Helmut Preisler.