In einer schroffen Wüste liegt ein Strick
Wadendick
der krümmt sich halbvergraben in der Sonne
mit Wonne.
Kommen zwei Weise auf ihrem Esel gezogen,
Tautologen,
sie zügeln das Tier und betrachten den Strang
stundenlang.
Der erste, wie er die These endlich wagt,
der sagt:
Der Tau. Denn er weiß, ein Strick ist ein Tau,
ganz genau.
Dem zweiten behaft diese Deutung nicht,
er spricht:
Ein Seil. Denn er weiß, ein Strick ist ein Seil,
alleweil.
Sie streiten und steigen herab von dem Tier
zum Turnier,
sie fassen den Strick mit tintigen Händen
an den Händen.
Beharrlich zieh’n sie den mächtigen Faden
zur Geraden.
„Ein Tau ist ein Tau!“ „Ein Seil ist ein Seil!“
„Im Gegenteil!“
Der reglose Strick erwacht in der Zange
zur Schlange,
beißt vorne den einen, würgt hinten den zweiten
Gescheiten
Zum fadesten Tod. Und sucht einen anderen Fleck als Versteck.
Der Esel verscharrt die reisenden Weisen im Sand,
im Nirgendland.
Was die –logen auch dachten und sagten, war richtig,
doch nichtig,
schreibt der Totengräber und trabt weiter
ohne Reiter.