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4. Dezember 2011 7 04 /12 /Dezember /2011 08:20
 

Ein Meister saß im Garten auf einem Stein. Er war im Hier und Jetzt. Da kam ein Schüler setzte sich neben ihm auf den Boden und sprach:

„Meister, wann bin ich bereit für meine nächste Lektion?“

Der Meister lächelte ihm zu und sagte:

„Du beschäftigst Dich mit der Zukunft und übersiehst das Jetzt. Du denkst über zukünftige Lektionen und setzt Dich -gedankenverloren im Nebel des Kommenden - auf eine kleine Blume und zerdrückst diese. Du achtest nicht was jetzt ist, auf andere um Dich – Du bist nicht bei Dir selbst.

Die Wurzeln dieser Blume werden - eventuell – eines Tages eine neue, andere Blüte hervorbringen, doch diese eine Blume, auf welche Du dich gesetzt hast, ist kaputt und für alle Ewigkeit nicht mehr so wie sie einmal war.“

Der Schüler hielt die Blume in der Hand und sah darauf. In einem Anflug der menschlichen Schwäche die jeder Mensch unter der Bezeichnung Schuldabwehr kennt sagte er:

„Meister ich kann nicht auf alles und jeden aufpassen, sonst dürfte ich nicht gehen oder stehen, nicht sitzen und nicht liegen!“

Der weise Meister sagte:

„Es stimmt, kein Lebewesen vermag so zu leben dass es keinem und niemand anderen ein Leid zufügt. Doch wenn Du darauf achtetest was, wann, wen und wie Du es tust, sind die Schäden nur minimal. Denn heute ist es nur eine Blume, doch was wird es morgen sein? Taten und Worte, Nichttaten und Nichtworte vermögen zu verletzen und zu töten.

Jeder Mensch ist von der Natur aus gut, nur das unbedachte Handeln und Reden bringen Leid. Unbedacht deswegen, weil sie nicht im Hier sind.

Denke an einen Kuss, er entsteht gedanklich bevor sich die Lippen berühren und endet gedanklich meist schon wenn die Zärtlichkeiten stattfinden! Der Wert ist niemals wirklich vorhanden. Denn es geschieht eigentlich nicht wirklich!“

 

Der Schüler sah den Meister an und sprach:

„Danke“

 

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